Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!

(Bild: Quelle)

“Jesus aber sprach: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!” Darauf verteilten sie seine Kleidungsstücke unter sich, indem sie das Los darüber warfen (Ps. 22,19); 35 und das Volk stand dabei und sah zu. Es verhöhnten (ihn) aber auch die Mitglieder des Hohen Rates mit den Worten: „Anderen hat er geholfen; so helfe er nun sich selbst, wenn er wirklich Christus (oder: der Messias), der Gesalbte Gottes, ist, der Auserwählte!” (Lukas 23:34-35). 

Der Karfreitag, auch als Hoher Freitag oder Stiller Freitag bekannt, ist einer der wichtigsten Tage im christlichen Kalender.  

Hier sind einige interessante Informationen zum Karfreitag: 

  • Bedeutung des Namens: 
    Der Name „Karfreitag“ leitet sich möglicherweise von „Kar“ ab, was in einigen alten deutschen Dialekten „Kummer“ oder „Trauer“ bedeutet. Der Karfreitag ist ein Tag der Trauer und des Gedenkens an den Leidensweg und den Tod Jesu Christi am Kreuz. 
  • Ereignisse des Karfreitags: 
    Der Karfreitag erinnert an die Kreuzigung Jesu Christi, die gemäß den Evangelien des Neuen Testaments der Bibel am Golgota-Hügel außerhalb Jerusalems stattfand. Es ist ein Tag der Reflexion über die Leiden Jesu während seines Kreuzweges, einschließlich seiner Verurteilung, Geißelung und schließlich der Kreuzigung. 
  • Liturgische Farbe und Praxis: 
    In vielen christlichen Traditionen ist die liturgische Farbe für den Karfreitag Schwarz oder Violett, was Trauer und Buße symbolisiert. An diesem Tag werden oft spezielle Gottesdienste gehalten, die die Leiden Jesu reflektieren, wie z.B. Kreuzwegandachten, Passionsspiele und die Verehrung des Kreuzes. 
  • Fasten und Buße: 
    Für viele Gläubige ist der Karfreitag ein Tag des Fastens und der Buße, an dem sie sich an Jesu Leiden erinnern und ihre Sünden bekennen. Es ist ein Tag der inneren Einkehr und der spirituellen Vorbereitung auf das Osterfest. 
  • Ökumenische Bedeutung: 
    Der Karfreitag ist ein Tag, der von vielen christlichen Konfessionen weltweit gemeinsam anerkannt und gefeiert wird. Er wird von christlichen Gemeinschaften begangen, auch wenn es Unterschiede in den liturgischen Praktiken geben kann. 
  • Osterzeit beginnt: 
    Der Karfreitag markiert den Höhepunkt der Karwoche und wird am Ostersonntag mit der Feier der Auferstehung Jesu Christi abgeschlossen. So stellt der Karfreitag nicht nur das Leiden dar, sondern bildet auch den Beginn des Osterfestes und der christlichen Botschaft von Erlösung und Hoffnung. 
  • Schriftstellen: 
    Die Ereignisse des Karfreitags werden in allen vier Evangelien des Neuen Testaments, als auch im Buch Mormon (beispielhaft 3. Nephi 27:14) beschrieben.  
  • Bräuche: 
    “ Am nächsten Tag war Karfreitag. Lydia und ihre Eltern bereiteten die Ostereier vor. Sie durchstachen die Schale und pusteten die Eier aus. Sie malten Muster auf die Schalen und trugen auf jedes Muster Wachs auf. Dann tunkten sie die Eier in kräftige rote, lila und grüne Farbe. Lydia gefielen die hübschen Wirbelmuster sehr.” (Bereit für Ostern; Amber Healey). 
    Das ausgepustete Ei, nur noch die leere Hülle vorhanden, könnte auf das leere Grab Jesu hinweisen. 
    Rotbemalte Eier könnten auf das Blut Jesu hinweisen.  

Zu den relevanten Schriftstellen gehören: 

Matthäus 27:27-56 
Die römischen Soldaten verspotten Jesus, kleiden ihn in Purpur und setzen ihm eine Dornenkrone auf. Sie zwingen ihn, sein Kreuz zu tragen, und bringen ihn zur Kreuzigung nach Golgatha. Unterwegs treffen sie Simon von Zyrene, der ihnen hilft, das Kreuz zu tragen. Am Ort der Kreuzigung geben sie Jesus Essigwein zu trinken, und sie teilen seine Kleider unter sich auf. Sie befestigen Jesus ans Kreuz und stellen ein Schild mit der Inschrift „Dies ist Jesus, der König der Juden“ über ihm auf. Sowohl Passanten als auch Hohepriester und Schriftgelehrte verspotten ihn und fordern ihn heraus, vom Kreuz herabzusteigen, wenn er Gottes Sohn sei. Am Mittag verdunkelt sich der Himmel, und Jesus ruft mit lauter Stimme aus, bevor er stirbt. Der Vorhang im Tempel reißt von oben bis unten, die Erde bebt, und Gräber öffnen sich. Viele Heilige werden auferweckt und erscheinen nach Jesu Auferstehung den Menschen in Jerusalem. Der römische Hauptmann und diejenigen, die Jesus kreuzigten, erkennen seine Göttlichkeit an. Am Ende des Kapitels kommen Frauen aus Galiläa, um Jesus zu bestatten. 

Diese Passage in Matthäus 27 bietet einen detaillierten Bericht über die Kreuzigung Jesu Christi und die Ereignisse, die damit verbunden sind, und betont seine Bedeutung als Sohn Gottes und Erlöser der Welt. 

Markus 15:16-41 
Die römischen Soldaten führen Jesus in den Palast des Statthalters und kleiden ihn in einen Purpurmantel, setzen ihm eine Dornenkrone auf und verspotten ihn als „Judenkönig“. Sie schlagen ihn, spucken ihn an und verneigen sich scheinheilig vor ihm. Anschließend führen sie ihn hinaus zur Kreuzigung. 
Sie zwingen einen Mann namens Simon von Zyrene, das Kreuz für Jesus zu tragen, und bringen ihn dann zur Stätte namens Golgatha, wo sie ihn kreuzigen. Sie teilen seine Kleider unter sich auf und setzen über seinem Kopf die Inschrift „Der König der Juden“. Zwei Räuber werden ebenfalls gekreuzigt, einer zu seiner Rechten und einer zu seiner Linken. 
Vorbeigehende Menschen verspotten Jesus und fordern ihn auf, vom Kreuz herabzusteigen, wenn er wirklich der Messias sei. Sogar die Hohenpriester und Schriftgelehrten verspotten ihn und zweifeln an seiner göttlichen Macht. 
Während der Kreuzigung wird es finster von der sechsten bis zur neunten Stunde. Jesus ruft mit lauter Stimme zu Gott und gibt dann seinen Geist auf. Der Tempelvorhang reißt entzwei, und ein römischer Hauptmann erkennt in Jesus den Sohn Gottes. Frauen, darunter Maria Magdalena und die Mutter von Jakobus und Josef, sowie viele andere, beobachten das Geschehen aus der Ferne. 

Diese Passage verdeutlicht die tiefen Leiden, die Jesus erlitten hat, sowie die unterschiedlichen Reaktionen der Menschen um ihn herum, von Hohn und Spott bis hin zu Glauben und Anerkennung. 

Lukas 23:26-49 
In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Jesus zur Kreuzigung geführt wird. Simon aus Cyrene wird gezwungen, das Kreuz für Jesus zu tragen. Währenddessen folgt eine große Menschenmenge, darunter viele Frauen, die um ihn weinen. Jesus wendet sich an sie und prophezeit über kommende Leiden. An der Kreuzigungsstätte werden Jesus und zwei Verbrecher gekreuzigt. Jesus betet für diejenigen, die ihn kreuzigen, und bittet den Vater um Vergebung für sie. Die Menschenmenge spottet über ihn und die Soldaten reichen ihm Essig, während sie ihn verspotten und behaupten, er solle sich selbst retten, wenn er der König der Juden sei. Über Jesus ist eine Inschrift angebracht, die ihn als den König der Juden bezeichnet. Einer der Verbrecher spottet über Jesus, aber der andere bittet um Erbarmen und bekommt von Jesus die Zusicherung, dass er mit ihm im Paradies sein wird. Als Jesus stirbt, kommt eine Finsternis über das Land, die Sonne verliert ihren Schein und der Vorhang im Tempel zerreißt. Ein römischer Hauptmann erkennt die Göttlichkeit Jesu an, und die Menschenmenge, die alles gesehen hat, kehrt betroffen nach Hause zurück, während Jesus‘ Bekannte aus der Ferne zuschauen. 

Johannes 19:16-37 
In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Jesus zur Kreuzigung geführt wird und am Kreuz stirbt.  
Pilatus übergibt Jesus den Soldaten zur Kreuzigung, und sie bringen ihn zur „Schädelstätte“, wo sie ihn und zwei andere kreuzigen. Über seinem Kreuz steht die Inschrift „Jesus von Nazareth, der König der Juden“. Die Soldaten teilen seine Kleidung unter sich auf und loten aus, wer sein Unterkleid bekommt. Jesus‘ Mutter, Maria, und einige andere Frauen stehen am Kreuz. Jesus beauftragt den geliebten Jünger, sich um seine Mutter zu kümmern, und sagt dann, dass alles erfüllt ist. Er bittet um etwas zu trinken, erhält Essig, und dann ruft er aus: „Es ist vollbracht!“ und gibt seinen Geist auf. Da es der Rüsttag ‘) war, bitten die Juden darum, dass die Kreuzigungskandidaten vor dem Sabbat sterben, und die Soldaten brechen den Beinen der beiden Verbrecher, aber sie sehen, dass Jesus bereits tot ist. Einer der Soldaten durchbohrt Jesus‘ Seite mit einer Lanze, und Blut und Wasser fließen heraus. Dies erfüllt die Schrift, dass keine seiner Knochen gebrochen werden, und eine andere Schrift, dass sie auf den blicken werden, den sie durchbohrt haben. 

  • *) Der Rüsttag bezeichnet im jüdischen Kalender den Tag vor einem Feiertag oder Sabbat, an dem Vorbereitungen getroffen werden, um die Feiertagsruhe einzuhalten. An diesem Tag werden traditionell alle Arbeiten erledigt, die während des Feiertags oder Sabbats verboten sind, wie das Zubereiten von Mahlzeiten und das Entzünden von Feuer. Es ist ein Tag der Vorbereitung auf den kommenden religiösen Ruhetag. 

Die Ereignisse der Kreuzigung Jesu werden im Buch Mormon, insbesondere in 3. Nephi, Kapitel 8 und 9, beschrieben: 

  • 3. Nephi 8 beschreibt die Zeichen und Wunder, die in Amerika auftraten, als Jesus Christus in Jerusalem gekreuzigt wurde. Es erwähnt unter anderem Finsternis, große Zerstörungen und Erdbeben. 
     
  • 3. Nephi 9 enthält die Worte von Jesus Christus selbst, als er nach seiner Auferstehung zu den Menschen in Amerika spricht. Er erklärt, dass diese Zeichen die Erfüllung der Prophezeiungen der Propheten in Amerika über sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung waren. Er bezeugt seine Göttlichkeit und sein Opfer für die Menschheit. 

Diese Passagen im Buch Mormon bieten eine zusätzliche Perspektive auf die Ereignisse der Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi und bestätigen das Zeugnis der alten Propheten von seiner Mission und seiner Göttlichkeit. 

Welche Anregung entnimmst du für dich von den letzten Worten Jesu am Kreuz: Vater vergib ihnen … ? 

findechristus.org 

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