Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt

Der verlorene Sohn kehrt um und bittet um Vergebung
(Lukas 15:11-32; Bild: Quelle)

Der auferstandene Christus erklärt der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge weiter, inhaltlich gleich wie den Menschen auf der östlichen Erdhälfte, in seiner sogenannten Bergpredigt (Matthäus 6:14-15): „Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben; 15  wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, wird euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“ (3. Nephi 13:14-15).

Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt. Immer wieder kommt es vor, dass Menschen sich, ob willentlich oder versehentlich, gegenseitig Unrecht antun. Tut mir jemand solches Unrecht an, darf ich nicht voller Herablassung auf ihn schauen und von ihm Wiedergutmachung verlangen oder noch schlimmer, Rachegefühle in mir aufkommen lassen. Ich muss mich immer fragen, was habe ich ihm, oder jemand anderem, schon für Unrecht angetan! Das ist der große Fehler, dass ich geneigt bin von mir zu denken, dass ich fehlerfrei bin – mir passiert das, was er mir angetan hat, doch nie.

Und dann muss ich voller Reue ihn um Vergebung bitten und auch bereitwillig ihm von mir aus vergeben. Dies ist ein Vorgang, in dem ich mich zwar als Opfer empfinde, aber auf einen Schuldvorwurf verzichte, und zwar unabhängig davon, ob der Verursacher einsichtig ist oder Reue zeigt. Ich muss christusähnliche Liebe für ihn entwickeln und darf keine schlechten Gefühle in mir gegen ihn aufbauen. Laufend versündige ich mich gegen Gott. Würde er schlechte Gefühle gegen mich aufkommen lassen? Nein, nicht gegen mich, nur gegen die Sünden die ich begangen habe. Also muss ich auch daran denken, ihn in den Prozess einzubeziehen, ihn voller Demut um Vergebung bitten und ihm ein `reuiges Herz´ und einen `zerknirschten Geist´ opfern (2. Nephi 2:7). Ich muss einfach daran denken: wenn ich gerne möchte, dass der Herr mir vergibt, dann muss ich zuerst meinem Nächsten vergeben, ansonsten wird daraus nichts (Lehre und Bündnisse 82:1).

Wie gehst du mit Vergebung um?

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